Kleine Gebrauchsspuren auf Leder wie Löcher und Risse lassen sich ohne viel Aufwand reparieren. Die Voraussetzung: Eine richtige Vorbereitung und das passende Equipment. Wie du dabei am besten vorgehst, welche Dinge bei der Reparatur sowie danach zu beachten sind und wie du Beschädigungen dieser Art verhindern kannst, offenbart dir der folgende Ratgeber.
Wie kann man Leder & Kunstleder reparieren?
Leder ist ein Naturprodukt und kann sich im Laufe der Jahre abnutzen. Dasselbe gilt ebenfalls für Kunstleder. Die häufigste Ursache von beschädigtem Leder ist mangelnde Pflege. Denn lässt man die Zuwendung diesbezüglich schleifen oder verwendet die falschen Produkte, trocknet Echtleder und sogar Kunstleder aus und wird hart und rissig. Natürlich nagt ebenfalls der Zahn der Zeit an Einrichtungsgegenständen sowie Kleidungsstücken und Accessoires aus Leder. Dies lässt sich zwar mit einer perfekten Lederpflege über Jahre hinauszögern. Jedoch sind Abnutzungserscheinungen irgendwann normal und manchmal sogar, wie bei der Lieblingslederjacke, auch gewollt.
Genau dann ist es Zeit für eine Aufarbeitung. Hierfür kannst du verschiedene Vorgehensweisen nutzen. Für kleinere Beschädigungen eignet sich Flüssigleder wie das von Emma Grün. Bei größeren Rissen oder Abschürfungen helfen meistens nur noch farblich angepasste Flicken, welche hinter dem Bezug platziert und mit einem Lederkleber verklebt werden. Um die Verbindungsstellen abzuschleifen, benötigt man ein gutes Schleifvlies, dass du ebenfalls bei Emma grün kaufen kannst.
Leder-Reparatur von Glattleder mit Flüssigleder: Schritt-für Schritt-Anleitung
Zuerst solltest du herausfinden, ob es sich beim Leder um Glatt- oder Anilinleder handelt. Hierfür eignet sich der Wassertropfentest. Tropfe hierfür etwas Wasser auf eine unsichtbare Stelle und verreibe es. Zieht die Flüssigkeit in den Werkstoff ein und das Leder dunkelt nach, handelt es sich um Anilinleder. Perlt das Wasser hingegen ab, hast du Glattleder vor dir.
1. Das Leder vorbereiten
Am Anfang musst du die zu behandelnde Fläche von sämtlichen Rückständen und Fetten säubern. Hierfür eignet sich ein nachhaltiges Produkt wie unser Premium-Lederreiniger hervorragend. Bei leichten Verschmutzungen funktioniert die Reinigung mit einem weichen Baumwolltuch. Gröberen Schmutz entfernst du am besten mit einer flexiblen Naturborstenbürste.
2. Raue Stellen mit einem Schleifvlies glätten
Damit das Flüssigleder gut hält, nimmst du dir jetzt einen Schleifschwamm zur Hand und probierst die aufgeraute Stelle unter leichter Druckanwendung zu glätten. Gehe bei diesem Schritt äußerst sorgsam vor. Mit einer hochwertigen Schleifmatte ist ein haargenaues Arbeiten aber kein Problem. Anschließend entfernst du den Schleifstaub mit etwas Lederreiniger und einem weichen Lappen oder Schwamm.
3. Größere Flächen mit einem Spannstoff hinterlegen
Längere Risse müssen mit einem Spannstoff hinterlegt werden. Der Stoff sollte so groß sein, dass er die zu behandelnde Stelle zwei bis drei Zentimeter überlappt. Nun wird das zugeschnittene Stoffstück mit einer Nadel mittig fixiert und mit einem Spatel unter das Leder geschoben. Jetzt benetzt du die Bereiche zwischen Stoff und Leder mit Kleber. Um das Produkt optimal zu verteilen, ist eine etwas längere Dosierspitze hilfreich. Ist diese nicht zur Hand kannst du ebenfalls einen kleinen Pinsel zu Hilfe nehmen. Jetzt solltest du den Kleber für circa eine halbe Stunde trocknen lassen.
4. Flüssigleder auftragen
Flüssigleder könnte man auch als klebende Spachtelmasse bezeichnen, die im trockenen Zustand besonders flexibel ist. Das flüssige Leder eignet sich zum Reparieren von kleinen Löchern, Rissen, Brüchen und tiefen Kratzern. Nicht nur kleine Schäden auf Glattleder lassen sich mit Flüssigleder wunderbar kaschieren. Ebenfalls Kunstleder lässt sich mit der Spachtelmasse, die es in unterschiedlichen Farben zu kaufen gibt, wieder reparieren.
Für ein perfektes Ergebnis musst du die Schadstelle mit Flüssigleder füllen. Direkt im Anschluss wird dasselbige mit einem Spachtel glattgezogen. Abhängig von der Füllmenge sowie der vorherrschenden Raumtemperatur benötigt das Produkt ungefähr ein bis zwei Stunden, bis es vollkommen getrocknet ist. Aufgrund dessen, dass sich Flüssigleder beim trocknen leicht zusammenzieht, musst du diesen Arbeitsschritt so häufig wiederholen, bis die bearbeitete Fläche gefüllt und glatt ist. Dies bemerkst du, wenn du mit dem Finger sanft über die Reparaturstelle streichst.
Gut zu wissen: Flüssigleder eignet sich ausnahmslos für die Reparatur von Schäden, bei denen Füllbedarf besteht. Bei Abschürfungen oder winzigen Kratzern kann das flüssige Leder nichts bewirken.
5. Unebenheiten mit der Schleifmatte ausgleichen
Sollte die Oberfläche uneben sein, kannst du dies mit deinem Schleifpad unkompliziert ausgleichen. Streife hierfür sanft über die reparierte Stelle.
6. Reparaturstelle mit einem Lederfarbauffrischer nachtönen
Zum Schluss kannst du den Ort des Geschehens mit einem farbauffrischenden Produkt in der passenden Farbe behandeln. Zum Auftragen nutzt du vorzugsweise einen weichen Schwamm, mit dem du den Farbauffrischer entweder in kreisenden Bewegungen oder tupfend aufträgst. Anschließend wird die Stelle mit einem Föhn getrocknet. Bei größeren Flächen oder einer deckenden Färbung kann es sein, dass du diesen Vorgang ein paarmal wiederholen musst. Achte einfach darauf, dass du den Auffrischer zwischen den einzelnen Arbeitsschritten immer zwischendurch trocknest. Abfärben tut die Farbe im trockenen Zustand übrigens nicht. Daher musst du keine farbverschmierten Bekleidungsstücke befürchten.
7. Die Lederpflege
Einen Tag nach der Reparatur, wenn der Farbauffrischer komplett getrocknet ist, steht die Lederpflege auf dem Programm. Denn nur wenn das Naturmaterial optimal genährt wird, kann es den Belastungen des Alltags sowie äußeren Einflüssen wie UV-Licht standhalten und seine wunderschöne Ausstrahlung beibehalten.
Ob du dich für ein Wachs, eine Lotion oder ein Balsam entscheidest, bleibt dir überlassen. Wichtig ist, dass du nachhaltige Pflegemittel verwendest, die frei von bedenklichen Inhaltsstoffen sowie Silikonen und Harzen sind. Herkömmliche Produkte besitzen nämlich die Eigenschaft, sich an der Lederoberfläche abzusetzen und die Poren zu verstopfen. Das Resultat: Das Material kann nicht atmen und wird nicht bis in die tiefsten Schichten genährt. Die unzureichende Pflege macht sich mit der Zeit natürlich auch optisch bemerkbar. Denn das Leder wird hart und brüchig und verliert seine einzigartige Attraktivität.
Aber keine Sorge: Dies lässt sich mit den richtigen Produkten, die auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Bienenwachs, pflanzlichen Tensiden und Wollwachs basieren, verhindern. Die Lederpflegeprodukte von Emma Grün geben deinem Leder all das, was es für ein langes Leben benötigt. Sie sind zudem sparsam in der Anwendung und ziehen tief in das Material ein.
Damit du das Produkt gleichmäßig in den Werkstoff einarbeiten kannst, benutzt du am besten einem weichen Schwamm. Überraschung: Dieser ist bei unseren Pflegeprodukten für Leder im Bestellumfang sogar enthalten! Damit du dein Sofa in naher Zukunft nicht mehr reparieren musst, empfehlen wir dir das Verwöhnprogramm für deine Ledermöbel alle vier Wochen zu wiederholen. Fakt ist: Eine regelmäßige Reinigung und Pflege mit nachhaltigen Produkten verlängert die Lebensdauer deines Echt- und Kunstleders. Auch der Umwelt erweist du damit einen guten Dienst.