Naturstein und verschiedene Tenside
Jeder Naturstein ist einmalig und besitzt seine eigene und faszinierende Ausstrahlungskraft. Besonders bei genauem Hinsehen fällt auf, dass die Textur, Struktur und Farbe bei jedem Stück einzigartig ist. Um die natürliche Schönheit von Naturstein-Arbeitsplatten zu bewahren, werden die Steinoberflächen bei der Konfektionierung durch Imprägnieren fett-, öl-, wasser- und schmutzabweisend gemacht. Dadurch wird die Entstehung von Flecken um ein Vielfaches gemindert und die Reinigung deutlich erleichtert.
Die erste Imprägnierung ist für das Auge nicht erkennbar und zudem physiologisch unbedenklich. Jedoch nutzt sich dieser Schutz mit der Zeit durch die Reinigung ab und sollte in regelmäßigen Abständen wieder erneuert werden. Hierfür eignen sich natürliche Naturstein-Plattenreiniger wie der Emma Grün Arbeitsplattenreiniger Granit, Marmor und Zement. Je früher der Naturstein nach der Benutzung gereinigt wird, umso einfacher und frei von Spuren funktioniert die Reinigung. Denn um so länger Farbstoffe wie unter anderem von Roter Bete, Kirschen, aber auch Rückstände von Fetten wie von Ölen und Butter in die mikroskopisch winzigen Kristallfugen des Materials einziehen können, desto schwerer lassen sie sich wieder entfernen. Aus diesem Grund sollten farbstoffintensive sowie fetthaltige Lebensmittel erst gar nicht direkt auf Natursteinarbeitsplatten verarbeitet werden.
Auch bei säurehaltigen Nahrungsmitteln wie Zitrusfrüchten und Essig ist Vorsicht geboten: Sie greifen Marmor-, Zement-, Granit und Kalksteinarten an und zerstören die Politur. Ebenfalls Putzutensilien wie Scheuerschwämme ruinieren die Oberflächen von Naturstein. Deswegen solltest du prinzipiell auf sie verzichten und für die Reinigung lieber zu weichen Schwämmen und Tüchern greifen.
Eine weitere Tatsache, die den sensiblen Oberflächen von Naturstein schadet, sind fettlösende Allzweckreiniger und Schmierseifen. Sie machen den Stein im Laufe der Zeit porös und bilden Rückstände. Die Folge: Deine Arbeitsplatten verlieren ihre natürliche Schönheit und verschmutzen schneller als zuvor. Bei Naturstein-Reiniger hingegen, die auf nachhaltigen Inhaltsstoffen wie nichtionischen Tensiden basieren, funktioniert die Reinigung auf die sanfte Art und Weise.
Welche Tenside gibt es und warum sind nichtionische Tenside besser für die Umwelt?
Tenside zählen zu den waschaktiven Substanzen. Sie sind dafür verantwortlich, dass sich zwei Flüssigkeiten, die sich eigentlich nicht miteinander vermengen lassen, mischbar sind. Aber wie funktioniert das? Tenside bestehen aus einem wasserabweisenden (hydrophoben) Molekülteil und aus einem wasserliebenden (hydrophilen) Molekülteil. Sie befinden sich somit an den Grenzflächen zweier unterschiedlicher Stoffe. Betrachten wir ein Wasser-Öl-Gemisch würde in einfachen Worten formuliert ein Tensid Richtung Wasser und das andere in Richtung des Öls zeigen. Das Resultat: Die Tenside sorgen dafür, dass sich die Grenzflächenspannung beider Stoffe herabsenkt, das Tensid als Vermittler agiert und beide Stoffe miteinander vermischt werden können.
Fakt ist: Laut EU-Gesetzgebung müssen sich sämtliche auf dem Markt erhältlichen Tenside innerhalb von 28 Tagen abbauen. Jede Art von Tensid agiert unterschiedlich: So eignen sich manche sehr gut zum Waschen und andere eher zum Emulgieren. Abhängig von der elektrischen Ladung des hydrophilen Moleküls unterteilt man sie in vier verschiedene Gruppen:
Anionische Tenside: Diese Tenside sind negativ geladen. Sie besitzen eine hohe Waschkraft, schäumen stark und werden daher hauptsächlich bei der Herstellung von Waschmitteln verwendet. Ebenfalls in Haushaltsreinigern und Geschirrspülmitteln sowie in Haarshampoos findet man sie. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe werden sie als bedenklich eingestuft.
Katonische Tenside: Diese Art von Tensiden sind positiv geladen. Sie werden aus tierischen Fetten erzeugt und besitzen eine minimalere Reinigungskraft. Aufgrund dessen, dass sie Wäsche weich und Haare leichter kämmbar machen sowie zusätzlich eine antistatische Wirkung haben, kommen sie häufig in Weichspülern und in Shampoos zum Einsatz. Katonische Tenside können Hauterkrankungen auslösen. Gelangen sie ins Abwasser, schaden sie ebenfalls der Umwelt.
Nichtionische Tenside: Diese Tenside besitzen keine Ladung. Verwendet werden sie als nachhaltiger Inhaltsstoff in Wasch- und Reinigungsmitteln. Auch Hautreinigungs- und Pflegeprodukte profitieren von ihrer Wirkungsweise. Nichtionische Tenside sind im Vergleich zu anderen Tensiden hautfreundlich und leichter abbaubar. Zudem sind sie weniger härteempfindlich als beispielsweise anionische Tenside, was bedeutet, dass sie bereits bei niedrigen Waschtemperaturen ihre volle Wirkung entfalten.
Amphotere Tenside: Sie besitzen eine negative sowie eine positiv geladene Gruppe und sind ebenso unter dem Namen «zwitterionische Tenside» bekannt. Sie dienen anderen Tensiden als Co-Tenside, sind hauptsächlich pflanzlichen Ursprungs und sanft zur Haut. Ihren Einsatz finden sie in Shampoos, Kosmetikprodukten und Spülmitteln. Sie gelten neben den nichtionischen Tensiden zu den umweltfreundlichsten ihrer Art.
Welche Tenside sollte man meiden und zu welchen sollte man greifen?
Erledigt man den Abwasch, putzt oder wäscht seine Haare und das genutzte Produkt produziert in Verbindung mit Wasser Unmengen von Schaum, sind meistens anionische Tenside dafür verantwortlich. Nichtionische Tenside wie das Zuckertensid schäumen hingegen weniger, was aber nicht heißen soll, dass sie weniger wirksam sind. Aber wie unterscheidet man die einzelnen Produkte anhand der INCI-Deklaration? Guter Tipp: Die Endungen offenbaren, ob es sich in den unterschiedlichen Gruppen um ein mildes oder aggressives Tensid handelt.
Die anionischen Tenside
Bei den anionischen Tensiden erkennt man die aggressiven Vertreter an der Endung « Sulfat». Beispiele hierfür sind Ammonium Laureth Sulfat und Sodium / Ammonium Lauryl Sulfat. Etwas weniger aggressiv sind Tenside wie Disodium Laureth Sulfosuccinat und Alkylcarboxylat. Zu den hautfreundlichsten dieser Gruppe zählen Vertreter wie das anionische Tensid Disodium/Sodium Cocoyl Glutamat.
Die nichtionischen Tenside
Die bedeutendste Gruppe bei den nichtionischen Tensiden sind die Fettalkoholethoxylate (FAEO). Exemplare dieser im Großen und Ganzen gut verträglichen Tenside sind folgende:
- Laureth-4 / Laureth-3 / Laureth-7 / Laureth-10
- Ceteth-24 / Ceteth-20 / Ceteth-10 / Ceteth-2
Die mildesten Tenside bei den nichtionischen Vertretern sind die Zuckertenside. Auf den Verpackungen sind sie unter dem Namen «Glucoside» deklariert. Bekannte Beispiele sind Caprylyl, Coco Glucoside und Capryl Glocoside.
Die amphoteren Tenside
Die milden und umweltfreundlichen sowie hautverträglichen amphoteren Tenside enden häufig mit der Endung «Betain». Weitere Vertreter der amphoteren Tenside sind Cocoaamphodipropionate sowie Disodium Lauroamphodiacetate.
Fazit
Tenside sind in unzähligen Produkten zu finden. Einige sind aggressiver und andere milder. Aufgrund dessen ist es ratsam, beim Kauf von Produkten immer einen genaueren Blick auf die enthaltenen Inhaltsstoffe zu werfen. Denn in der Regel arbeiten milde Tenside genauso mühelos wie die aggressiven Vertreter, wenn nicht sogar besser, wie man bei den amphoteren- und nichtionischen Tensiden sehr gut sehen kann. Zudem sind sie hautfreundlicher und weniger schädlich für die Umwelt. Was will man mehr.