Ätherische Öle sind kleine Helfer aus der Natur: Sie können entspannen, beleben oder die Luft im Raum erfrischen. Das Beste daran? Du kannst ätherische Öle selbst mischen und so deine ganz persönlichen Duftmischungen für Körperpflege, Aromatherapie oder den Haushalt kreieren. In diesem Artikel erfährst du, welche Vorteile das Mischen bietet, welche Zutaten du brauchst und wie du ganz einfach eigene Rezepte umsetzen kannst.
Warum ätherische Öle selbst mischen sinnvoll ist
Wenn du deine Ölmischungen selbst herstellst, hast du die volle Kontrolle über Qualität, Duft und Wirkung. So vermeidest du künstliche Zusätze und entscheidest selbst, welche Öle zu dir und deinem Alltag passen.
Vorteile auf einen Blick
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Individuelle Düfte: Kreiere Mischungen, die zu deiner Stimmung passen.
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Gesundheitsbewusst: 100 % naturrein ohne synthetische Zusätze (Koulivand et al., 2013).
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Nachhaltig: Keine unnötigen Verpackungen oder Chemikalien im Haushalt.
- Vielseitig einsetzbar: Für Hautpflege, Massage, Raumsprays oder Saunaaufgüsse.
- Kostengünstig: Selbst gemischt ist meist günstiger als Fertigprodukte.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Ätherische Öle richtig mischen
Damit deine Mischung gelingt, sind ein paar Grundlagen wichtig. Ätherische Öle sind hochkonzentriert und dürfen nicht pur auf die Haut aufgetragen werden. Du brauchst immer ein sogenanntes Trägeröl oder einen geeigneten Alkohol.
Das brauchst du
- Basisöl (Trägeröl): Zum Beispiel Mandelöl, Jojobaöl, Hanföl oder Kokosöl. Hier findest du hochwertige Basisöle.
- Ätherische Öle: Je nach gewünschter Wirkung oder gewünschtem Duft (z. B. Lavendel beruhigend, Pfefferminze erfrischend).
- Alkohol (mindestens 70 % Ethanol): Für Raumsprays und Saunaöle, da sich Öle nicht mit Wasser mischen.
- Braunglasflaschen: Zum Aufbewahren, schützen vor Licht und verlängern die Haltbarkeit.
- Pipetten oder Tropfaufsätze: Für die genaue Dosierung.
So geht’s
1. Wähle dein Basisöl: Für Körperöle nimm z. B. Mandelöl, für das Gesicht eignet sich Jojobaöl.
2. Bestimme das Mischungsverhältnis:
- Körperöle: 2–3 Tropfen ätherisches Öl auf 10 ml Trägeröl.
- Massageöle: 5–7 Tropfen auf 10 ml Trägeröl.
- Raumsprays: 10–20 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml Alkohol.
- Saunaöle: 10–15 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml Alkohol
3. Öle hinzufügen: Tropfe die ätherischen Öle vorsichtig ins Basisöl oder in den Alkohol.
4. Gut vermischen: Flasche verschließen und sanft schütteln.
5. Beschriften: Name und Datum auf die Flasche schreiben.

Anwendungsbeispiele für selbst gemischte Öle
Ob im Badezimmer, Wohnzimmer oder in der Sauna - selbst gemischte Öle sind unglaublich vielseitig einsetzbar. Für die Aromatherapie kannst du beispielsweise Lavendel, Bergamotte und Ylang-Ylang kombinieren, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen.
Wenn du ein Duftöl selber mischen möchtest, eignen sich Orange, Zimt und Nelke perfekt für einen warmen, winterlichen Duft. Für ein belebendes Massageöl empfehlen sich Pfefferminze und Rosmarin, die Muskeln lockern und neue Energie geben.
Auch für die Raumluft kannst du Mischungen nutzen: Ein frisches Raumspray entsteht, wenn du Zitrone und Eukalyptus mit Alkohol mischst. In der Sauna sorgt eine Kombination aus Fichtennadel und Minze, ebenfalls in Alkohol gelöst, für ein intensives, waldiges Erlebnis.

Emmas Tipp
Wenn du dir unsicher bist, welche Duftnoten gut miteinander harmonieren, starte am besten mit einer Dreierkombination: ein frisches Öl (z. B. Zitrone), ein blumiges Öl (z. B. Lavendel) und ein warmes Öl (z. B. Vanille oder Zimt). So entstehen ausgewogene Mischungen, die weder zu süß noch zu intensiv wirken.
FAQ: Häufige Fragen
Kann ich ätherische Öle mit Wasser mischen?
Nein. Da Öl und Wasser sich nicht verbinden, brauchst du Alkohol oder ein Trägeröl als Basis.
Wie lange sind selbst gemischte Öle haltbar?
Je nach Basisöl 6–12 Monate. Bewahre sie kühl und lichtgeschützt auf.
Welche Trägeröle eignen sich besonders?
Mandelöl, Jojobaöl, Traubenkernöl oder Hanföl sind beliebt, weil sie gut verträglich sind.
Sind alle ätherischen Öle für Kinder geeignet?
Nein. Manche Öle wie Pfefferminze oder Eukalyptus sind für kleine Kinder nicht geeignet (Tisserand & Young, 2014).
Kann ich eigene Parfums herstellen?
Ja, mit Alkohol und einer Duftmischung kannst du ein individuelles Naturparfum kreieren.
Fazit
Ätherische Öle selbst mischen ist eine kreative und nachhaltige Möglichkeit, deine Gesundheit und dein Wohlbefinden zu unterstützen. Mit den richtigen Trägerölen, etwas Wissen über Mischungsverhältnisse und hochwertigen Zutaten kannst du ganz einfach individuelle Düfte herstellen - ob als Raumspray, Massageöl oder Aromatherapie-Mischung. Achte immer auf eine sichere Anwendung und genieße die natürliche Kraft der Pflanzen.
Quellen
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Koulivand, P. H., Ghadiri, M. K., & Gorji, A. (2013). Lavender and the nervous system. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine, 2013, 681304. https://doi.org/10.1155/2013/681304
Perry, N., & Perry, E. (2006). Aromatherapy in the management of psychiatric disorders: Clinical and neuropharmacological perspectives. CNS Drugs, 20(4), 257–280. https://doi.org/10.2165/00023210-200620040-00001
Setzer, W. N. (2009). Essential oils and anxiolytic aromatherapy. Natural Product Communications, 4(9), 1305–1316. https://doi.org/10.1177/1934578X0900400918
Tisserand, R., & Young, R. (2014). Essential Oil Safety: A Guide for Health Care Professionals (2nd ed.). Churchill Livingstone.
Wieczorkowska, W., & Walczak, M. (2019). Antimicrobial activity of selected essential oils. Postepy Dermatologii i Alergologii, 36(6), 686–691. https://doi.org/10.5114/ada.2019.91218





