Obwohl Leder ein robustes Material ist, braucht es, um den Strapazen des Alltags standhalten zu können, ausreichend Pflege. Leider pflegen sehr viele Menschen ihre Schuhe schlichtweg zu wenig. Die Folge: Sonneneinstrahlung, Schmutz und Feuchtigkeit hinterlassen Spuren sowie Verfärbungen, die ungeschützt unschöne Gebrauchsspuren zurücklassen. Eigentlich schade: Denn es gibt für jede Art von Leder die passende Reinigung und Pflege. Nachhaltige Produkte, die mithilfe von natürlichen Inhaltsstoffen deine Lieblingsstücke reinigen und pflegen, ohne dabei die Fasern des Materials anzugreifen und zu beschädigen, sind prädestiniert dazu und verhelfen deinen Schuhen zu einem langen Leben.
Welche verschiedenen Arten der Lederpflege gibt es?
Wie bereits erwähnt, gibt es für jeden Leder-Typ die passenden Pflegeprodukte. Sie schützen den natürlichen Werkstoff vor äußeren Einwirkungen, agieren nährend und lassen deine Lieblingsstücke aus Natur- und Kunstleder sämtlichen Einflüssen des täglichen Lebens strotzen.
Leder-Pflegecreme:
Pflegecremes agieren rückfettend und werden mit einem weichen Schwamm oder Tuch aufgetragen. In den meisten Fällen besitzen sie einen UV-Filter, der ein Ausbleichen deiner Schuhe verhindert. Im Idealfall sind in den Inhaltsstoffen auch Antioxidantien enthalten. Sie wirken der natürlichen Alterung von Leder entgegen und ergänzen die Lederpflege optimal.
Leder-Pflegemilch:
Pflegemilch besteht aus Wasser, Ölen und Fetten. Die dünnflüssige Emulsion wird mit einem weichen Tuch auf das Leder aufgetragen und eingearbeitet. Gleich wie Pflegecremes wirkt die Milch rückfettend und schützt das Material vor dem Austrocknen. Gegenüber einer Creme haben Emulsionen den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer flüssigen Konsistenz tiefer in den Werkstoff eindringen können.
Leder-Öl:
Lederöle bestehen, wie der Name schon sagt aus verschiedenen Ölen, Wachsen sowie Konservierungs- und Duftstoffen. Durch ihre flüssige Beschaffenheit haben sie die Möglichkeit, tief in das Material einzudringen. Besonders altes, ausgetrocknetes Leder bekommt durch die stark rückfettenden Inhaltsstoffe einen regelrechten Pflegekick und wird wieder geschmeidig und glänzend wie zuvor. Jedoch sind Lederöle nicht für alle Arten von Leder geeignet! Nur gedecktes Leder profitiert von einer Pflegebehandlung. Offenporiges Anilin- oder Rauleder ist sehr empfindlich und besitzt fast gar keinen Oberflächenschutz. Darum solltest du bei diesen Ledertypen auf eine Behandlung mit Lederöl verzichten.
Lederfett:
Lederfett enthält als pflegende Inhaltsstoffe Vaseline oder tierische Fette wie unter anderem Wollfett. Diese Art von Lederpflege kommt hauptsächlich im Bereich der Schuhpflege zum Einsatz. Es hat die Eigenschaft, dass es sehr rückfettend wirkt und deswegen nur sparsam aufgetragen werden sollte. Lederfette wie die Emma Grün Schuh-Lederpflege für Soft-& Glattleder haben aber noch einen weiteren positiven Effekt: Sie agieren wasserabweisend, reinigen deine Schuhe aus gedecktem Glattleder effektiv und wirken gleichzeitig imprägnierend. Eines solltest du dir jedoch merken: Für offenporige Lederarten wie Rau- und Anilinleder eignet sich Lederfett nicht! Die reichhaltige Pflege würde auf dem empfindlichen Werkstoff hässliche Flecken hinterlassen, die man kaum mehr rausbekommt.
Schuhcreme:
Diese Art von Lederpflege eignet sich für die Reinigung von Glattleder. Sie wirkt zusätzlich imprägnierend und schützt deine Schuhe vor äußeren Einflüssen wie unter anderem vor Feuchtigkeit, Trockenheit und den Strapazen des Alltags. Bei der Anwendung solltest du beachten, dass sie nur sehr sparsam aufgetragen werden darf. Verwendest du zu viel, hätte dies kontraproduktive Auswirkungen und die Schuhcreme würde die Lederporen verstopfen. Dies hätte zur Folge, dass die Atmungsaktivität des Materials eingeschränkt ist und der Werkstoff mit der Zeit seine natürliche Ausstrahlung verlieren würde.
Sattelseife:
Sattelseife ist alkalisch. Die Lederpflege kann in fester, aber ebenso in flüssiger Form zum Einsatz kommen. Früher wurde sie hauptsächlich zur Reinigung und Pflege von Sätteln sowie Riemen genutzt. Heute ist dies kaum mehr der Fall. Die alkalische Seife wurde von umweltfreundlichen Hausmitteln wie beispielsweise Vaseline und Ledercreme abgelöst. Die nachhaltigen Mittel haben den Vorteil, dass sie Mutter Natur nicht schaden, aber trotzdem tief in die Poren des Werkstoffes einziehen. Sie sorgen dafür, dass das Naturmaterial wunderbar geschmeidig bleibt. Ein weiterer Pluspunkt: Sie hinterlassen auf der Lederoberfläche einen hauchdünnen Schutzschild, welches das Leder vor schädlicher UV-Einstrahlung sowie vor Feuchtigkeit und Nässe schützt.
Lederpflege Schuhe: Wie trägt man die Lederpflegemittel richtig auf?
Damit man die verschiedenen Produkte zur Lederpflege richtig auftragen und in das Material einarbeiten kann, braucht es die passenden Utensilien. Aber auch hier sollte man einige Dinge beachten: Denn nicht jedes Tuch oder jede Bürste eignet sich gleichermaßen für eine optimale Lederpflege. Damit die Fasern der verschiedenen Ledertypen nicht beschädigt werden, besitzen die diversen Putzutensilien komplett unterschiedliche Eigenschaften. Sie sind haargenau auf die Oberflächenstruktur des jeweiligen Leders abgestimmt und verhindern, dass bei der Pflege etwas schief gehen kann.
Schmutzbürsten:
Schmutzbürsten besitzen relativ harte Borsten, die dem Nutzer erlauben, groben Schmutz effektiv und einfach zu entfernen. Die meisten ihrer Art sind mit Schweineborsten oder Naturfasern, welche aus den Blättern der Agave fabriziert werden ausgestattet. Ebenfalls Schmutzbürsten aus Kunstfasern sind im Handel erhältlich. Sie besitzen jedoch schärfere Kanten und sind für die Behandlung von weichem Leder nicht geeignet.
Lederpflege-Auftragebürsten:
Diese Art von Bürsten sind dafür da, Lederpflegeprodukte auf die Oberfläche des Materials aufzutragen. Sie besitzen weiche Borsten und garantieren ein schonendes Auftragen des Pflegeprodukts. Es gibt sie mit Stiel oder als sogenannte Tiegelbürste sowie in verschiedenen Größen. Wir empfehlen dir für die unterschiedlichen Lederfarben immer eine andere Auftragebürste zu verwenden. So verhinderst du, dass sich die verschiedenen Farben miteinander vermischen und bei der Behandlung ärgerliche Verfärbungen auf deinen Schuhen hinterlassen. Des Weiteren ist es ratsam, die feinen Borsten ab und an mit einem milden Seifenreiniger zu waschen.
Polierbürsten:
Polierbürsten sind mit sehr weichen Borsten ausgestattet. Hochwertige Bürsten bestehen aus Rosshaar und sorgen bei der Behandlung für einen wunderbaren Oberflächenglanz. Denn arbeitest du die Pflege wie beispielweise ein natürliches Bienenwachs oder eine nachhaltige Ledercreme in den Werkstoff ein, entsteht durch die produzierte Reibung Wärme. Sie lässt die Pflege regelrecht schmelzen, was dazu führt, dass die Produkte tief in das Material einziehen können. Das Resultat: Ein gepflegter Schuh mit einem wunderschönen Glanz.
Rauleder-Bürsten:
Diese Arte von Bürsten kommen in verschiedenen Ausführungen daher. Exemplare mit Messingborsten eignen sich optimal dazu, die Oberfläche von Veloursleder aufzurauen und zu reinigen. Schuhbürsten mit Borsten aus Kautschuk oder Gummi sowie jene mit Wildschweinborsten hingegen zur Pflege von empfindlichem Nappaleder.
Reinigungstücher & Schwämme:
Um leichte Verschmutzungen von der Lederoberfläche zu entfernen oder nährende Pflege aufzutragen, eignen sich weiche Baumwolltücher und Schwämme. Achtung: Auf Mikrofasertücher solltest du bei der Pflege deiner Schuhe verzichten. Sie können die Oberflächenstruktur von Leder irreversibel beschädigen!