Lederjacke reinigen & pflegen: Darauf solltest du achten!
Jeder von uns liebt sie und hat mindestens ein Exemplar im heimischen Kleiderschrank hängen: Die Lederjacke. Verwunderlich ist diese Affinität nicht. So sind Lederjacken robust und lassen sich mit den verschiedensten Kleidungsstücken kombinieren. Zudem sind die Trendsetter stylish und kommen niemals aus der Mode. Gut zu wissen, dass sie mit der richtigen Behandlung sogar Jahrzehnte überstehen und mit ihrem Besitzer kurz gesagt durch dick und dünn gehen. Die folgenden Tipps spiegeln wider, worauf du bei der Reinigung und Pflege deines Lieblingskleidungsstücks achten musst und welche Hausmittel und nachhaltigen Pflegeprodukte dabei auf gar keinen Fall fehlen dürfen.
Achtung: Leder ist nicht gleich Leder!
Nennst du eine Lederjacke aus Glattleder, Rauleder oder Wildleder dein Eigen? Genau dies gilt es als Erstes zu klären. Denn jede Art von Leder hat ein anderes Pflegebedürfnis! Hängt bei dir eine Wildlederjacke im Schrank, dann lass dir gesagt sein: Bei diesem empfindlichen Material solltest du besonders vorsichtig sein. Denn bei Jacken wie diesen kannst du bei der Pflege schnell einen Fehler begehen. Die Folge ist dann häufig ein optisches Desaster, welches du nicht mehr rückgängig machen kannst. Aber keine Sorge: Mit den folgenden Tipps stehst auch du auf der sicheren Seite und bekommst dein gutes Stück auf jeden Fall wieder sauber.
Rauleder zählt zu den offenporigen Ledersorten. Es besitzt die negative Eigenschaft, dass es Flüssigkeit sofort aufnimmt. Die Folge sind häufig unschöne Flecken und Verfärbungen. Auch die Haptik des Materials leidet darunter. Dasselbe gilt für Anilinleder, welches zwar eine glatte Oberfläche sein Eigen nennt, jedoch gleich wie Rauleder offene Poren besitzt. Von einer schützenden Versiegelung können beide Lederarten nicht profitieren. Genau deswegen solltest du bei beiden Materialien bei der Reinigung und Pflege besonders vorsichtig vorgehen. Halte dich an die folgenden Tipps, dann kann nichts passieren:
Tipp 1: Auf feuchtes Säubern reagiert Rauleder mit negativen Folgeerscheinungen. Deswegen raten wir dir zuerst, das Material in einer Trockenreinigung mit einer weichen Naturholzbürste zu behandeln. Leichte Verschmutzungen kannst du in den meisten Fällen dann bereits entfernen.
Tipp 2: Feuchte Flecken solltest du immer sofort entfernen. Küchenpapier eignet sich für die Flüssigkeitsaufnahme besonders gut. Einfach durch sanftes Tupfen die Flüssigkeit aufsaugen und bitte niemals auf dem Fleck hin und her reiben. Du machst es sonst nur noch schlimmer!
Tipp 3: Ärgerliche Flecken auf Rauleder lassen sich auch mit etwas Babypuder oder Backpulver entfernen. Aufgrund ihrer saugenden Eigenschaften haben sich diese beiden Hausmittel in der Praxis bereits bewährt. Sie eignen sich besonders für helles Rauleder. Aber auch hier gilt: Teste den natürlichen Fleckenentferner vorweg an einer für das Auge unsichtbaren Stelle aus.
Tipp 4: Damit du deine Raulederjacke vor äußeren Einflüssen schützt, solltest du sie regelmäßig imprägnieren. Nutze hierfür am besten ein nachhaltiges Imprägnierungsspray, das frei von bedenklichen Inhaltsstoffen und Aerosolen ist. So schützt du deine Lieblingsjacke vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen, die ohne Schutzschild ungehindert in das offenporige Naturmaterial eindringen könnten und optische Makel hinterlassen würden.
Lederjacke aus Glattleder reinigen
Glattleder ist bei Weitem weniger empfindlich als Wildleder. Somit geht die Reinigung um ein Vielfaches einfacher von der Hand. Natürlich solltest du auch hier sofort reagieren, wenn sich ein unschöner Fleck auf deiner Glattlederjacke breitmacht. Ebenfalls regelmäßige Pflegeeinheiten sollten nicht zu kurz kommen. Denn genau wie Rauleder ist Glattleder ein natürlicher Werkstoff, der, um seine wunderschöne Ausstrahlung und einzigartige Haptik zu bewahren, ausreichend Feuchtigkeit braucht. So gehst du vor:
- Auch Glattleder muss regelmäßig gereinigt werden. Zum Entfernen von leichten Verschmutzungen sind weiche Naturborsten wie gemacht. Im Gegenzug zu Wildleder kannst du dem Schmutz bei Glattleder ebenso mit einem nebelfeuchten Tuch oder einem nachhaltigen Lederreiniger zu Leibe rücken. Achte darauf, dass du ebenfalls sämtliche Staubrückstände, die sich gerne an den Nähten festsetzen, entfernst.
- Feuchte Flecken auf Glattleder lassen sich am besten entfernen, wenn sie gerade erst passiert sind. Nutze hierfür ein Stück Küchenpapier oder ein weiches Tuch. Glattleder ist zwar nicht so empfindlich wie Rauleder und Flüssigkeiten haben nicht die gleiche Chance, tief in das Material einzudringen. Trotzdem können sie Flecken hinterlassen, über die du dich zu einem späteren Zeitpunkt grün und blau ärgern wirst.
- Grobe Verschmutzungen in Form von festsitzenden Flecken lassen sich wunderbar mit einem Hausmittel entfernen, das jeder zu Hause hat: rohe Kartoffeln. Einfach halbieren und den Fleck von außen nach innen bearbeiten. Ist die enthaltene Stärke der Kartoffel getrocknet, kannst du sämtliche Rückstände mithilfe einer Bürste mit weichen Naturborsten entfernen.
- Nachhaltige Lederreiniger sind das Nonplusultra gegen Verschmutzungen auf Leder. Sie arbeiten mit umweltfreundlichen Inhaltsstoffen wie Zuckertensiden und erledigen wahrlich einen super Job. Zudem sind sie divers einsetzbar und einfach in der Handhabung. Für ein perfektes Ergebnis arbeitest du den Lederreiniger auf Natur-Basis mit einem weichen Schwamm oder einer Naturbürste in kreisrunden Bewegungen in das Leder ein. Anschließend mit destilliertem Wasser nachbehandeln und fertig.
Wusstest du, dass viele nachhaltige Lederreiniger nicht nur effektiv Verschmutzungen entfernen, sondern gleichzeitig deine Ledertextilien mit einer gehörigen Portion Pflege versorgen? Probiere es aus: Es lohnt sich!
Darf man Lederjacken in der Waschmaschine waschen?
Obwohl sich einige Ledertextilien zum Waschen eignen und dementsprechend gekennzeichnet sind, solltest du dir das lieber zweimal überlegen und bei empfindlichen Lederarten wie Velours, Anilin oder Wildleder gänzlich aus dem Kopf schlagen. Gröbere Ledersorten wie Glattleder hingegen sollten laut den verschiedenen Herstellern diese Prozedur ein paarmal im Jahr ohne Probleme überstehen. Aber Achtung: Das Material sowie die Nähte können beim Waschen in der Maschine irreversible Schäden davontragen. Verantwortlich dafür können zu hohe Temperaturen oder das falsche Waschmittel sein. Unschöne Auswaschungen sind dann häufig die Folge. Ob das Leder dieselbe angenehme Haptik nach dem Waschgang hat wie zuvor, ist ebenfalls eine berechtigte Frage. Denn ist erst einmal die oberste Schutzschicht des Naturleders angegriffen, lässt sich dies nicht mehr beheben. Aus diesem Grund raten wir dir von dem Waschen von Leder in der Waschmaschine ab.