Jacken imprägnieren: So werden atmungsaktive Materialien wasserfest!

Funktionsbekleidung sowie Daunenjacken oder Regenjacken aus hochwertigen Materialien werden bereits vom Hersteller imprägniert. Nur so machen# sie ihrem Namen alle Ehre und schützen den Träger vor Nässe. Denn egal, ob im Alltag, beim Wandern oder im Outdoor-Bereich: Eine Imprägnierung ist ein wirksamer Schutz gegen Witterungseinflüsse wie Schnee und Regen. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit in die Materialien eindringt und dadurch der Tragekomfort beeinträchtigt werden kann.

Jedoch unterliegt der Imprägnier-Schutz einem mechanischen Abrieb. Die Folge: Die wasser- und schmutzabweisende Wirkung wird immer geringer und nutzt sich mit der Zeit sogar vollkommen ab. Laufen wir nun mit unserer Jacke durch den Regen, kann die Nässe ohne Umschweife das Obermaterial durchdringen. Dadurch wird die Atmungsaktivität des Werkstoffs eingeschränkt, der Schweiß kann nicht nach außen gelangen und die Jacke fühlt sich im Inneren kalt und feucht an. Genau dann merken wir, dass die Jacke undicht ist, der Schutz nicht mehr funktioniert und es längst an der Zeit wäre, ihn abermals aufzufrischen. Wie du dabei am besten vorgehst und wie du deinen Schutz durch Wärme wieder reaktivieren kannst, erfährst du im anschließenden Artikel.

Kann man den Imprägnierschutz durch reduzierte Waschgänge aufrechterhalten?

Ist dir auch schon zu Ohren gekommen, dass der Imprägnierschutz länger erhalten bleibt, wenn du deine Jacke weniger wäschst? Ich hoffe nicht, denn dies ist großer Humbug! Würdest du diesem Aberglauben Gehör schenken, würden die Schmutzrückstände mit der Zeit in das Material eindringen und die Poren verstopfen. Somit hättest du den gleichen Effekt erzielt, wie wenn du vergessen hättest, deine Jacke zu imprägnieren oder den Schutz aufzufrischen. Die Atmungsaktivität wird eingeschränkt und der Komfort beim Tragen der Jacke ist dahin. Aber dies ist nicht das einzige Problem, das du riskierst, wenn du deine Jacke zu wenig wäschst. Aufgrund der Verschmutzungen kann es ebenfalls dazu kommen, dass die Membranen sowie die Nähte in Mitleidenschaft gezogen werden. 

Deswegen gilt: Jacke regelmäßig waschen und in gewissen Abständen imprägnieren. Hierfür solltest du die Anweisungen des Herstellers beachten. Gemeinsam mit den folgenden Tipps erzielst du ein perfektes Ergebnis und schaffst eine gute Basis für die anstehende Imprägnierung. 

• Vor dem Waschen solltest du sämtliche Reißverschlüsse zuziehen.
• Die meisten Membranen sowie Daunenjacken vertragen Temperaturen von maximal dreißig Grad. Schleudern solltest du Materialien wie diese ebenfalls nicht.
• Verwende ausnahmslos spezielles Flüssigwaschmittel und verzichte auf Weichspüler. Denn Softener stehen mit Funktionskleidung auf Kriegsfuß.
• Um Verfärbungen zu vermeiden, bitte darauf achten, immer nur gleichfarbige Kleidung miteinander zu waschen.

Kann man den Imprägnierschutz mit Wärme wiederbeleben?

Bevor du dein Kleidungsstück mit einem neuen Schutzschild präparierst, kannst du zuerst versuchen, den bereits bestehenden durch Zufuhr von Wärme zu reaktivieren. Hierfür gibst du deine Jacke für circa eine halbe Stunde bei sechzig Grad in den Wäschetrockner. Eine gute Alternative wäre, den Schutz mithilfe deines Bügeleisens bei mittlerer Hitze zu reaktivieren. Schlägt dieser Versuch fehl und der Schutzschild ist abgenutzt, musst du ihn komplett erneuern. 

Nun fragst du dich sicher, wie du feststellen kannst, ob der Schutz noch ausreichend ist? Dies ist ganz einfach. Hierfür tröpfelst du ein paar Tropfen Wasser auf die Jacke und schaust, was passiert. Perlen sie an der Oberfläche ab, ist noch alles in Ordnung. Dringen sie hingegen in den Werkstoff ein, solltest du deine Jacke neu imprägnieren.

Regenjacken & Gore-Tex-Jacken imprägnieren: Welche Methoden gibt es?

Normalerweise gilt: Nach jeder vierten Wäsche sollte man die Imprägnierung seiner Jacke auffrischen. Um das Material erneut mit einer Schutzfunktion zu versehen und den Träger vor kalter Nässe zu schützen, existieren verschiedene Methoden. Folgende Arten der Imprägnierung stehen zur Auswahl:

1. Einwaschen:Produkte, die in der Waschmaschine in den Werkstoff reingewaschen werden, sind äußerst praktisch und einfach in der Anwendung. Leider haben sie auch einen kleinen Nachteil. Denn beim Imprägnieren in der Maschine wird nicht nur die Außenseite der Jacke wetterfest gemacht, sondern ebenfalls die Innenseite.

2. Aufsprühen:Im direkten Vergleich mit der vorhergehenden Methode ist das Imprägnieren mit einem speziellen Spray eindeutig die bessere Verfahrensweise. Bei dieser Art des Imprägnierens kann man das Produkt nämlich gezielt auf die Textilaußenseite aufsprühen. Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, wird das Imprägnierspray in den meisten Fällen auf die feuchte Materialoberfläche aufgetragen. Beachte auch hier die Anweisungen des Herstellers.

Wichtig: Bei beiden Methoden musst du die Imprägnierung nach dem Auftragen des Produkts mit Wärme aktivieren!

Jacken imprägnieren: Welche Imprägnier-Sprays eignen sich am besten?

Bist du auf der Suche nach einem passenden Imprägnier-Spray, dann solltest du dich immer für ein umweltfreundliches Produkt entscheiden. Warum dies so wichtig ist, möchten wir dir nicht vorenthalten.

PVC-Verbindungen: Um eine wasser- und schmutzabweisende Wirkungsweise zu erzielen, enthalten herkömmliche Imprägniersprays oftmals per- und polyfluorierte Chemikalien. Die künstlich hergestellten Inhaltsstoffe, die gemeinsam mit Fluoratomen für ihre wasserabweisenden Eigenschaften bekannt sind, gelten für den Menschen, Tiere sowie für die Umwelt als bedenklich. 

Aufgrund dessen, dass PVC-Verbindungen äußerst resistent gegen UV-Licht, Nässe und Hitze sind, werden sie immer noch von vielen Herstellern genutzt. Gelangen diese gesundheitsschädlichen Stoffe über die Kläranlagen in die Außenwelt, hat dies nicht nur für den Menschen gesundheitliche Folgen. Ein weiteres Problem, was PVC-Verbindungen mit sich bringen, ist die Tatsache, dass sie nicht zerfallen und sich wie natürliche Verbindungen mit der Zeit abbauen. Stattdessen gelangen sie über das Grundwasser in die Erde. 

Aber nicht nur im Boden reichern sich die giftigen Stoffe an. Ebenfalls in der Luft treiben sie weiter ihr Unwesen. Von dort aus gelangen sie dann in den menschlichen Körper und in den Organismus der Tiere. 

Treibgase: Die meisten 0815-Spraydosen enthalten Treibgase wie unter anderem Butan, Isobutan und Propan. Gewonnen werden die genannten Gase aus Erdgas und Erdöl. Sie dienen dazu, den flüssigen Inhalt aus einer Spraydose hinauszubefördern. So gut, so schön. Denn gelangen Sie dabei in die Atmosphäre, richten sie in der Umwelt einen großen Schaden an. Bekannt ist diese bedrohliche Auswirkung unter dem Namen «Treibhauseffekt». Dies muss nicht sein! Heutzutage kannst du dein Imprägnierspray auch als umweltfreundliches Pumpspray kaufen, welches ohne schädliche Treibgase funktioniert.

Plastikverbrauch reduzieren: Nachhaltige Imprägniersprays werden in Flaschen abgefüllt, die aus recycelten Materialien bestehen. Einige Hersteller bieten auch umweltfreundliche Nachfüllpacks an, mit denen du die Müllberge nochmals reduzieren kannst.